Homepage von Manfred Simon (www.astro-manni.de)

Tauschutzkappen basteln

An meinem 8-Zöller Schmidt-Newton (von Meade), und auch an meinem 11-Zöller Schmidt-Cassegrain (von Celestron) ist es unumgänglich, Tauschutzkappen zu verwenden. Sie sollten leicht, platzsparend transportierbar und kostengünstig sein. Dies galt auch für mein Leitrohr und für 3 meiner Objektive.

1. Meine Bauanleitung für den 8-Zöller:
a) Verwendetes Material:
Aus einer anthrazitfarbenen Gymnastikmatte (sog. Iso-Matte) mit 6 mm Stärke schnitt ich mit einer Tapetenschere ein rechteckiges Stück mit den Maßen von  80 x 43 cm heraus. Zusätzlich schnitt ich noch einen Streifen mit den Maßen  5 x 43 cm zu. Aus einer Matte können bei Bedarf 2 Tauschutzkappen hergestellt werden. Der Umfang muss so bemessen sein, dass sich das fertige Rohr später gut auf das Teleskop aufschieben lässt, aber auch nicht zu groß ist.

b) Herstellung:
Das große Stück Iso-Matte formte ich zu einem Rohr, dessen Naht ich mit dem 5 cm breiten Streifen an der Außenseite unter Zu-hilfenahme eines 5 cm breiten textilen Teppich-Doppelklebebandes zusammenklebte. Die eckigen Kanten des aufgeklebten Streifens schnitt ich mit der Schere vorsichtig etwa in einem ca. 45°-Winkel ab. Die Stoßkanten der Matte verklebte ich dann noch mit einem handelsüblichen Kleber.

Die so hergestellte Tauschutzkappe (von mir liebevoll als „Mütze“ bezeichnet) ist leicht zu transportieren. Um mein weißes Teleskop klebte ich rundherum noch einen schmalen schwarzen Klebestreifen, damit ich genau sehen kann, wie weit ich die „Mütze“ überziehen darf (bei mir 9 cm) und sie somit genau parallel ist. Da sie sich etwas dehnen lässt, sitzt sie fest auf dem Teleskop; eine weitere Befestigung ist bei mir nicht notwendig, zumal sie sich bei Kälte noch ein wenig enger zieht.

c) Stabilisierung der Tauschutzkappe:
Da die Matte mit 6 mm recht dünn war, suchte ich nach einer Lösung, damit das Ende der Kappe nicht ins ovale gezogen wird. Ich fand sie mit einem dunklen Plastikeimer mit einem oberen Innendurchmesser von ca. 25 cm, der im nach außen umgekröpften Rand keine Stabilisierungsstreben besaß.

Zuerst schnitt ich die beiden Henkel-Stabilisierungsstreben mit meinem Taschenmesser  heraus und entfernte damit den Henkel. Dann sägte ich vom oberen Ende des Eimers einen 6 cm breiten Streifen mit einer Handsäge ab, entgratete alles und schmirgelte es mit Sandpapier, damit es nicht mehr so glänzte. Mit einem anthrazitfarbenen seidenmatten Lack lackierte ich das so hergestellte Stabilisierungsstück und steckte es nach dem Austrocknen in die vordere Öffnung der Tauschutzkappe. So bleibt diese kreisrund. Es sitzt bereits so fest, dass ich auf ein Einkleben verzichtet konnte. Zum Transportieren kann dieser steife „Eimer-Streifen“ auch wieder entfernt werden.

Wenn beim Fotografieren mit der WebCam oder der DSLR auch gleich Darkframes aufzunehmen sind, stecke ich einfach einen dunklen Eimer von vorne in die Tauschutzkappe. Wenn man dies vorsichtig macht, ist nach dem Herausnehmen auch die Objekteinstellung kaum verschoben, so können weitere Aufnahmen getätigt werden.

2. Bauanleitung für meinen 11-Zöller:
Hierfür bastelte ich mir in ähnlicher Weise eine 55 cm lange Tauschutzkappe, diesmal aber aus einer (ebenfalls anthrazitfarbenen) Iso-Matte mit 10 mm Stärke. Da diese viel steifer ist, musste ich die Enden nur auf Stoß zusammenkleben, und ich benötigte auch keinen Versteifungsring,

Am Ende der Kappe, das auf das Rohr aufgeschoben wird, schnitt ich einen 10 cm tiefen Streifen in der Breite der Prismenschiene heraus, damit die Matte problemlos aufgesteckt werden kann. Und zur Stabilisierung am Rohr verwende ich ein Band mit Klettverschluß.

3. Bauanleitung für Leitrohr und Tele-Objektive
Als Leitrohr verwende ich das sog. LidlScope (70/700mm). Um das vordere Ende wickelte ich eine alte Röntgenaufnahme und klebte sie so zusammen, dass man sie leicht aufstecken kann. Nachstehend links das Bild mit 2 Taukappen (für das Leitrohr und den 8-Zöller) im "Härtetest". 
                  

Für meine Objektive (geht nicht für Weitwinkel) bastelte ich mir kleine Tauschutzkappen aus alten schwarzen Plastik-Blumentöpfchen, indem ich den Boden (oder etwas mehr) abschnitt. Siehe Bild rechts. Sie müssen genau zugeschnitten werden und werden einfach aufgesteckt.